Umfassende Teilhabechancen für alle jungen Menschen – unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund oder ihrer Herkunft – sowie die interkulturelle Öffnung der deutschen Gesellschaft und ihrer Institutionen sind wichtige Herausforderungen für eine zukunftsfähige Gesellschaft. Gemeinsam mit Partnern öffentlicher Einrichtungen, von freien Trägern und Stiftungen greift IJAB mit der jugendpolitischen Initiative JiVE diesen Handlungsauftrag im Feld der internationalen Jugendarbeit auf.
Internationale Jugendarbeit wirkt
Im Rahmen des Pilotprojektes JiVE. Jugendarbeit international – Vielfalt erleben (2008-2010) wurde wissenschaftlich belegt, dass die Teilnahme an Projekten der Internationalen Jugendarbeit positive und nachhaltige Wirkungen auf die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen haben kann. Internationale Jugendarbeit fördert zudem soziale und interkulturelle Kompetenzen, die im beruflichen Alltag und im sozialen Zusammenleben in einer kulturell vielfältigen Gesellschaft immer wichtiger werden.
Auch Fachkräfte profitieren von internationalen Programmen. Der fachliche Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Ländern trägt zur professionellen Qualifizierung und interkulturellen Sensibilisierung von Fachkräften bei. Darüber hinaus befördert er die interkulturelle Öffnung und die Internationalisierung und Europäisierung von Organisationen und Institutionen im Feld der Kinder- und Jugendhilfe.
JiVE leistet einen Beitrag zu mehr Chancengerechtigkeit
JiVE wird seit 2011 als jugendpolitische Initiative umgesetzt, bei der sich viele unterschiedliche Partner für verbesserte Chancengerechtigkeit einsetzen. Gemeinsam arbeiten sie daran, Angebote der Internationalen Jugendarbeit allen Jugendlichen zugänglich zu machen, also auch denen, die bislang nicht davon profitieren können. 2015 bis 2017 verfolgt die Initiative schwerpunktmäßig folgende Ziele:
- Die Internationale Jugendarbeit mit ihrer die Persönlichkeit fördernden und integrativen Wirkung vor Ort bekannt zu machen und gezielt zur Förderung aller junger Menschen einzusetzen. Insbesondere soll für bisher schwer zu erreichende Zielgruppen grenzüberschreitende Mobilität ermöglicht werden.
- Die Internationale Jugendarbeit als non-formales Bildungsangebot stärker zu profilieren sowie zur politischen und gesellschaftlichen Anerkennung der Formate Internationaler Jugendarbeit beizutragen.
- Einen Beitrag zur Weiterentwicklung sowie zur Europäisierung und Internationalisierung der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland zu leisten.
- Fachkräfte für die Internationale Jugendarbeit zu motivieren und zu qualifizieren.
- Die Initiative JiVE berührt zentrale Zielsetzungen der Umsetzung der EU-Jugendstrategie in Deutschland und der nationalen Jugendstrategie des Bundes.
Die Teilinitiativen 2015 bis 2017
Herzstück der von IJAB koordinierten Initiative sind die von unterschiedlichen Partnern umgesetzten Teilinitiativen:
- Kommune goes International – IJAB
Eine bundesweite Initiative mit dem Ziel die Internationale Jugendarbeit auf kommunaler Ebene politisch und strukturell zu verankern und Zugänge für alle Jugendlichen zu schaffen, insbesondere solche, die bisher unterrepräsentiert sind. Darüber hinaus soll die Vernetzung auf lokaler und regionaler Ebene gefördert werden. Nach einer erfolgreichen ersten Phase von 2011-2014 soll das entstandene bundesweite Netzwerk weiter ausgebaut werden. Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Qualifizierung von Fachkräften für die Internationale Jugendarbeit.
- AG International mobil zum Beruf – aktuelles forum e.V.
Ziel der bundesweiten Arbeitsgemeinschaft ist es, internationale Mobilität zum integralen Bestandteil jeder berufsbildenden und arbeitsmarktpolitischen Fördermaßnahme sowie der Jugendarbeit werden zu lassen. Darüber hinaus sollen die für eine erfolgreiche Umsetzung nötigen Rahmenbedingungen beschrieben werden, um damit einen Beitrag zur Qualitätssicherung der praktischen Arbeit zu leisten.
- INTERNATIONALE JUGENDARBEIT IM PLAN – IJAB
Ein bundesweites Projekt mit dem Ziel das Angebot Internationaler Jugendarbeit mit Hilfe des Instruments der Jugendhilfeplanung bedarfsgerecht zu gestalten und weiter zu entwickeln. In sechs beteiligten Kommunen werden Modelle zur Bedarfs- und Bestandsanalyse entwickelt. Die Laufzeit des Projekts war von 2014 bis 2016.
- Jugendsozialarbeit macht mobil – Mitglieder im Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit
Ziel der Teilinitiative der Jugendsozialarbeit ist es, Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf Auslanderfahrungen zu ermöglichen und ihnen dadurch den Übergang in den Beruf zu erleichtern. Anknüpfend an die Arbeit in der vorangegangenen Phase geht es nun darum, die Erfahrungen und Ergebnisse in der Fachöffentlichkeit weiter bekannt zu machen und verstärkt in die Praxis umzusetzen sowie die Zusammenarbeit mit den Betrieben und der Wirtschaft zu verstärken.
- Mach mit! Jugendmobilität zwischen Deutschland und der Türkei – Deutsch-Türkische Jugendbrücke
Mit innovativen Modellprojekten im Rahmen dieser Teilinitiative werden insbesondere junge Menschen zwischen 12 und 30 Jahren mit besonderem Förderbedarf, Jugendliche, die fern der Metropolregionen leben sowie Fachkräfte der Jugendarbeit, die in strukturschwächeren Regionen wirken, gefördert. Darüber hinaus initiiert die Deutsch-Türkische Jugendbrücke weitere Modellprojekte zur Erreichung neuer Zielgruppen in diesem Bereich.
- Sportive - Deutsche Sportjugend
Ziel der Weiterführung dieser Teilinitiative ist es, zur weiteren Verknüpfung von Vielfalt und Teilhabe mit der internationalen Perspektive und einer Sensibilisierung für dieses Themenfeld beizutragen. Hierfür werden die neu entstehenden Materialien konsequent die entsprechenden Zielgruppen berücksichtigen und die Kommunikation mit den Trägern wird verstärkt. Das Netzwerk des Themenfeldes soll gestärkt und dafür der Austausch mit Migrantenjugendselbstorganisationen sowie kommunalen Partnern gesucht werden. Schließlich wird der Prozess, Inklusion im Sport strategisch zu denken, weiter gefördert und eigene Maßnahmen im olympischen Bereich inklusiv gestaltet.
- JugendAuslandsBerater (JAB NRW) - transfer e.V.
Die Konzeption des Jugendauslandsberaters verfolgt den Peer-to-Peer-Ansatz. Jugendliche sollen ihre Mitschülerinnen und Mitschüler über Möglichkeiten für Auslandserfahrungen - gemeint sind interkulturelle/internationale Programme von gemeinnützigen Anbietern - informieren und zur Teilnahme ermutigen. Den jugendlichen Peers sollen zur Unterstützung erwachsene Personen als Tandempartner zur Seite stehen. Das Projekt JAB wird seit einigen Jahren in Baden-Württemberg durchgeführt und soll nun von 2016 - 2017 in Nordrhein-Westfalen pilothaft umgesetzt werden.
Die Teilinitiativen arbeiten in einer Strategiegruppe zusammen. Zusätzlich wird JiVE in der Strategiegruppe fachlich unterstützt von Forschung und Praxis im Dialog und dem DiVE-Netzwerk, das aus der Teilinitiative „Diversitätsbewusste internationale Jugendarbeit“ (2011-2014) entstanden ist.
Weitere Informationen unter www.jive-international.de
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