Jugendpolitik

Frankreich: Maßnahmen gegen Jugendgewalt angekündigt

Repressive Vorschläge von Premierminister Attal

Der französische Premierminister Gabriel Attal kündigte in einer Rede neue, schärfere strafrechtliche Maßnahmen gegen gewalttätige Jugendliche an. Damit reagiert er auf mehrere Fälle extremer Jugendgewalt, die sich in Frankreich ereigneten.

24.04.2024 / K. Schauer
Junge Frau mit schwarzem Regenschirm Junge Frau mit schwarzem Regenschirm

Der 35-jährige Premierminister Gabriel Attal hat seine Vorschläge präsentiert, mit denen er Jugendgewalt künftig bekämpfen will. Seine reperessiven Vorschläge stehem im Zeichen von « autorité », « respect » und « civisme » und die Maßnahmen beziehen sich im Wesentlichen auf die Verantwortung der Eltern, Autorität in der Schule und die Jugendgerichtsbarkeit. Sie sollen innerhalb der kommenden zwei Monate verbaschiedet werden.

So sollen beispielsweise Eltern stärker zur Verantwortung gezogen werden. Eltern, die ihre Kinder vernachlässigen, sollen sanktioniert werden, sei es durch Geldstrafen oder gemeinnützige Arbeit. Wenn ein Kind einen schlechten Umgang pflegt, soll den Eltern der Vorschlag unterbreitet werden, ihr Kind in einem vom Wohnort weit entfernten Internat beschulen zu lassen.

Zudem sollten Schulen länger geöffnet bleiben und Schüler*innen sollen täglich zwischen 8 und 18 Uhr in die Schule gehe. Falls Schüler*innen ernsthaft stören, soll dies einen Punkteabzug im Zeugnis oder Abitur nachsichziehen sowie einen Vermerk im Studienplatz-Vergabesystem. Die Löschung des Vermerks oder die Zurückerhaltung der Punkte kann über gemeinnützige Tätigkeiten erfolgen.
Ein Vertrag zwischen Eltern, Schule und Schüler*innen soll zur Achtung der Autorität und der Werte der Republik verpflichten. Bei Nichteinhaltung drohen Sanktionen, in besonders schweren Fällen sogar die Einschaltung der Justiz.

Die Justiz müsse Vergehen der Jugendkriminalität schneller ahnden und Attal wünscht sich eine Debatte darüber, ob Jugendliche ab 16 Jahren wie Erwachsene für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden können.

Der Medienkonsum von Jugendlichen und ihre Bildschirmzeit soll strenger kontrolliert werden.

Ausfürlicher Informationen in Le Monde: Violence des mineurs : les annonces de Gabriel Attal.

Quelle: Le Monde