Die Auswirkungen der Corona-Pandemie hatten nicht nur zur Folge, dass dieses Jahr die Gespräche online stattfinden mussten. Auch inhaltlich waren diese Folgen allseits in der Agenda präsent. So gab es einen intensiven Austausch darüber, wie beide Länder mit den Auswirkungen der Pandemie auf den Jugendbereich umgehen. Auch wenn die japanische Seite berichtete, dass das Infektionsgeschehen im Vergleich zu Deutschland bisher deutlich milder ausfällt, zeigte sich, dass die Herausforderungen für Träger der Jugendhilfe wie auch für die Jugendlichen ähnlich sind: Angebote für Jugendliche konnten nicht oder nur eingeschränkt stattfinden, herausfordernde Situationen für Träger mussten bewältigt werden. Und schließlich über allem die Frage: Wie kann weiter sichergestellt werden, dass Jugendliche – gerade in diesen schwierigen Zeiten – von den Angeboten der Jugendarbeit erreicht werden können. Entsprechend groß war das Interesse auf beiden Seiten an den jeweiligen Maßnahmen, die bisher getroffen wurden, den Folgen der Pandemie für den Jugendbereich zu begegnen.
Der Austausch soll weitergehen
Das jährliche Deutsch-Japanische Studienprogramm für Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe konnte dieses Jahr pandemiebedingt nicht wie gewohnt stattfinden. Mittels digitaler Austauschformate ist es dennoch gelungen die fachliche Zusammenarbeit der Praxis auf beiden Seiten aufrechtzuerhalten. Die ersten Versuche eines digitalen Austauschs waren erfolgreich – so die einhellige Bilanz der beteiligten Ministerien sowie der mit der Kooperation betrauten Organisationen IJAB, Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin und der japanischen National Institution for Youth Education.
Nichtsdestotrotz bekräftigen die getroffenen Vereinbarungen für das kommende Jahr den Wunsch aller Beteiligten, den physischen Austausch in 2021 wiederaufzunehmen. Selbst das beste Online-Format kann schließlich die tatsächliche Begegnung von Menschen und das ganzheitliche Erleben des Partnerlandes nicht ersetzen. Sollte dies aber aufgrund des Pandemiegeschehens nicht möglich sein, haben sich Japan und Deutschland darauf verständigt, alternativ im digitalen Raum weiteren Fachaustausch zu ermöglichen. Erklärtes Ziel ist es, die Zusammenarbeit auch 2021 weiter mit Leben zu füllen. Für die Träger und Fachkräfte in Deutschland und Japan ist das in der Tat ein gutes Signal.