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Freizeit und Alltag

Jugend in den USA

Junge Menschen in den Vereinigten Staaten sind während ihrer Schulzeit mit ihren sozialen Gruppen eng verbunden. Freundeskreise, die sie in der Schule und in außerschulischen Aktivitäten aufbauen, können zu starken, unterstützenden Netzwerken werden.

Manche Schüler*innen verbleiben in ein und derselben Clique von Freunden, während andere viele verschiedene Freundeskreise haben. Wie die meisten Jugendlichen auf der ganzen Welt sind sie oft mit Leuten befreundet, die im gleichen Sportteam oder in den gleichen außerschulischen AGs oder Clubs sind wie sie selbst, da sie ähnliche Interessen teilen. Auch in Räumen außerhalb der Schule entwickeln sie Freundschaften, zum Beispiel in ihren Kirchen, außerschulischen Sportvereinen, in der Nachbarschaft oder sozialen Vereinen.

Wenngleich sich die finanzielle und materielle Ausstattung von Gemeinden und Schulen aufgrund sozioökonomischer Faktoren erheblich unterscheiden, spielen außerschulische Aktivitäten (z. B. Sport, Musik, Kunst, AGs und Clubs) für junge Menschen in den USA generell eine zentrale Rolle. Viele Schüler*innen machen von klein auf verschiedene Sportarten, entweder in ihrer Schule oder in externen Freizeitligen. Fußball (Soccer), American Football und Basketball sind neben Leichtathletik, Laufen, Hockey, Lacrosse und Baseball die beliebtesten Sportarten bei jungen Menschen. Training und Spiele finden meist direkt nach der Schule und an Wochenenden statt. In manchen Schulbezirken, insbesondere in den Teilen des Südens mit niedrigem Einkommen, werden Sportarten wie Football und Basketball nicht selten als ein Weg aus der Armut betrachtet: Schüler*innen aus Familien mit niedrigem Einkommen sind zum Teil hochmotiviert, über sportliche Höchstleistungen ein Sportstipendium für ein College zu erhalten. Allerdings ist die Zahl der Schüler*innen, die tatsächlich ein solches Stipendium bekommen im Vergleich zur Zahl der Schüler*innen, die diesen „Traum“ verfolgen, verschwindend gering. Laut der National Collegiate Athletic Society erhalten nur 2 % der High School-Sportler*innen Stipendien, um in der College-Liga zu spielen. Andere AGs, an der Schüler*innen teilnehmen können, sind beispielsweise Band, Theatergruppen, bildende Künste, Schüler*innenzeitungen, Schüler*innenvertretung, Model United Nations und andere akademisch oder künstlerisch orientierte Clubs. Auch diese finden meist im Anschluss an den Unterricht ein- oder mehrfach in der Woche statt. Je nach Schule können Schüler*innen an vielen verschiedenen AGs teilnehmen und Sportarten, Kunst oder akademische Clubs gleichzeitig entdecken.

Üblicherweise verbringen Schüler*innen ihren Tag von 08:00/09:00 Uhr am Morgen bis 15:00/16:00 Uhr am Nachmittag in der Schule. Ab dann können Schüler*innen für Sport oder AGs in der Schule bleiben oder nach Hause fahren. In New York und anderen großen Städten ist es für High-School-Schüler*innen nicht ungewöhnlich, öffentliche Verkehrsmittel wie die U-Bahn zu nehmen, um zur Schule zu kommen. In vielen Gegenden, insbesondere in der Vorstadt oder im ländlichen Raum, nimmt die Mehrheit der Schüler*innen den offiziellen Schulbus, um zur Schule und wieder zurückzukommen. Wenn sie eine private Schule oder eine sog. Charter School besuchen, müssen sie unter Umständen von ihren Eltern gefahren werden oder öffentliche Verkehrsmittel benutzen. Schüler*innen, deren Familien oder die es sich selbst leisten können, fahren mit dem eigenen Auto zur Schule, wenn sie im Alter von mind. 16 Jahren ihren Führerschein gemacht haben.

Während sich viele junge Menschen in den Vereinigten Staaten vor allem auf ihr persönliches und familiäres Leben sowie ihre Zukunftsplanung und außerschulischen Aktivitäten konzentrieren, gibt es darüber hinaus auch vermehrt junge Menschen, die sich für soziale, ökonomische, geschlechtliche und ökologische Gerechtigkeit einsetzen. So bestehen mehrere von Jugendlichen geführte Gruppen, in denen sich Jugendliche zivilgesellschaftlich engagieren, wie beispielweise Sunrise Movement, die den Schwerpunkt auf Umweltgerechtigkeit legen, oder March for our Lives, die sich für strengere Waffengesetze stark machen. Die Rolle und Bedeutung solcher Organisationen sind in den letzten Jahren substanziell gewachsen. An einigen High Schools und Universitäten gibt es lokale Ortsgruppen politischer Bewegungen, die es jungen Menschen ermöglichen, sich für gesellschaftlichen Wandel und mehr Gerechtigkeit im Hinblick auf race, sozioökonomischen Status, Geschlecht/Sexualität o. Ä. in den USA einzusetzen.

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