Was ist für Dich der Hintergrund, hier bei der Konferenz Act to Change dabei zu sein?
Sabrine Jertila: Ich bin Koordinatorin von tunesischen Projekten und es interessiert mich sehr, hier auf dieser Konferenz zu sein und Kontakte zu anderen Organisationen und Teilnehmenden knüpfen.
Du bist Mitarbeiterin einer Stadtverwaltung?
Sabrine Jertila: Ja, ich bin Informatikerin und Leiterin für Dienstleistungen, ich arbeite für die Regierung.
Was sind Deine Erwartungen? Wenn Du nach der Konferenz nach Hause kommst, was muss Deiner Meinung nach passiert sein, damit Du zufrieden bist?
Sabrine Jertila: Netzwerken ist der Schlüsselbegriff. Austausch, Wissen und Wertschätzung füreinander zu erleben. Das ist die Hauptsache.
Hast Du in den vergangenen 2 Tagen irgendwelche herausragende Impulse erhalten? Gab es magische Augenblicke?
Sabrine Jertila: Ich habe den Besuch gestern beim Zentrum für Umwelt sehr genossen. Das war sehr interessant für mich und ich konnte sogar einige Beispiele zum Umweltschutz erleben, die ich mit nach Tunesien nehme und dort implementieren möchte.
Außerdem haben mir heute die Methode Storytelling und die Beispiele aus Ägypten von der Caritas zur Umweltarbeit sehr gefallen. Das hat mich sehr inspiriert.
Was kann Internationale Jugendarbeit aus Deiner Sicht in der Situation für junge Menschen in Tunesien beitragen?
Sabrine Jertila: Für Jugendliche in Tunesien heißt das in erster Linie, andere Kulturen zu verstehen und sich zum Beispiel mit Deutschland oder Frankreich auseinanderzusetzen und auszutauschen. Das stärkt das Selbstwertgefühl und die Fertigkeiten der jungen Menschen. In Bezug auf meine persönliche Arbeit bedeutet es, positiver zu denken und frische Impulse aufzunehmen.
Wenn Du einen Traum für Tunesien, die Situation der Jugend, die Jugendpolitik hättest: Was würdest Du Dir für die nächsten 3 Jahre wünschen?
Sabrine Jertila: In Tunesien haben wir ein großes Problem mit Arbeitslosigkeit. Ich habe den Wunsch, entsprechende Möglichkeiten für die Jugendlichen zu finden.
Können „normale“ tunesische Jugendliche sich Internationalen Jugendaustausch leisten?
Sabrine Jertila: Für internationalen Jugendaustausch muss man reich sein. Man muss zumindest Arbeit haben, um sich das leisten zu können. Es gibt wenig öffentliche Zuschüsse für Austauschmaßnahmen und es ist nicht einfach, ein Visum zu bekommen. Man müsste daran arbeiten, dass junge Menschen kostenlos Zugang zu internationalen Austauschmaßnahmen bekommen. Es ist eine so bereichernde und wertvolle Erfahrung.