Flucht und Migration

Refugees welcome – auch in der Internationalen Jugendarbeit

Broschüre leistet Hilfestellung

Träger der Kinder- und Jugendhilfe suchen nach Möglichkeiten, um geflüchtete junge Menschen an internationalen Aktivitäten teilhaben zu lassen. Aber: Sind internationale Formate überhaupt geeignet, um Geflüchtete anzusprechen? Welche rechtlichen Hürden gibt es? Welche Rahmenbedingungen sind nötig? Eine neue Broschüre gibt Anhaltspunkte.

26.01.2017

Im Juni 2016 fand in Stuttgart eine "Experimentelle Fachtagung" statt. Sie trug den Titel "Formate der Internationalen Jugendarbeit und deren Mehrwert für die Arbeit mit jungen Geflüchteten bzw. für den Bereich der Flüchtlingshilfe. Eine kritische Bestandsaufnahme." Sie ging der Frage nach, ob klassische Formate der Internationalen Jugendarbeit dafür geeignet sind, wie sie angepasst werden können und welche Bedingungen es braucht, um junge Geflüchtete an non-formaler Bildung teilhaben zu lassen. Die vorliegende Broschüre dokumentiert die Beiträge der Fachtagung.

Beispiele gelungener Praxis entlang der Formate von Internationaler Jugendarbeit

Folgende Formate der Internationalen Jugendarbeit wurden diesbezüglich unter die Lupe genommen:

Die Vorstellung der Praxisbeispiele erfolgte entlang der Leitfragen:

Wissenschaftliche Empfehlungen zur Arbeit mit jungen Geflüchteten

Neben Praktiker(inne)n kommt in der Handreichung auch die Wissenschaft zu Wort. Heike Abt, Diplom-Psychologin am iko – Institut für Kommunikationsmanagement spricht vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Erkenntnisse aus der Sozialpsychologie und der Begegnungsforschung eine Reihe von Empfehlungen zum Umgang mit Geflüchteten aus, die sich vor allem an Leitungskräfte von (inter-)nationalen Austauschaktivitäten richten. Ferner geht sie in ihrem Beitrag auf posttraumatische Belastungsstörungen ein und gibt Hinweise, wie eine Retraumatisierung zu vermeiden ist.

Rechtliche Grundlagen für die Arbeit mit jungen Geflüchteten

Um ein vielfältiges Engagement von Geflüchteten im Arbeitsfeld Internationale Jugendarbeit zu ermöglichen, braucht es auch und vor allem klare rechtliche Rahmenbedingungen. Die Initiator(inn)en der Experimentellen Fachtagung haben dazu die Rechtsanwältin Silke Hoffmann gebeten, vor dem Hintergrund ihres beruflichen und auch ehrenamtlichen Engagements einige Eckpfeiler zusammenzustellen. Die Texte basieren auf der Rechtslage vom Herbst 2016 und stehen (gesondert) als PDFs zum Download bereit:

Einbettung in die fachliche Arbeit von IJAB

Die Broschüre entstand im Rahmen des Innovationsforum Jugend global, einem interaktiven Angebot von IJAB zur Qualifizierung und Weiterentwicklung der Internationalen Jugendarbeit. Es ermöglicht Fachkräften, Trägern oder interessierten Partnern der Internationalen Jugendarbeit, ihre Anliegen und Interessen einzubringen, sich zu vernetzen, zu diskutieren und so gemeinsam Strategien und Instrumente für eine zukunftsweisende Internationale Jugendarbeit zu entwickeln.

Zielgruppen der Publikation

Die Publikation ist eine Einladung an alle, die sich der interkulturellen Arbeit mit jungen Menschen – so auch Geflüchteten – verschrieben haben, die Potentiale von Internationaler Jugendarbeit ausschöpfen und in ihre eigenen Aktivitäten einbetten wollen. Dazu gehören in erster Linie Fachkräfte und Multiplikator(inn)en der Internationalen Jugendarbeit. Sie eignet sich aber auch für Betreuer/-innen in Gemeinschaftsunterkünften, Lehrkräfte an Schulen, Mitarbeitende aus der Verwaltung oder Theaterpädagog(inn)en.

Die Tür ist offen; treten Sie ein und machen Sie sich selbst ein Bild  von dem, was möglich ist. Aber bitte vergessen Sie dabei nicht, die Bedarfe und Möglichkeiten der jungen Geflüchteten von Anfang an in Ihre Überlegungen miteinzubeziehen.

Zur Publikation
Gute Praxis in Formaten der Internationalen Jugendarbeit mit jungen Geflüchteten
Refugees welcome – auch in der Internationalen Jugendarbeit
Zwei Frauen unterhalten sich miteinaqnder.
Über Flucht und Migration

Die Themen Flucht, Migration und gesellschaftliche Teilhabe von Geflüchteten spiegeln sich in zahlreichen öffentlichen und jugendpolitischen Diskursen wider und haben auch Auswirkung auf die Internationale Jugendarbeit.