Länderinformationen USA

Jugendarbeitslosigkeit

Berufseinstieg und Arbeitsleben

Die Arbeitslosenquote junger US-Amerikaner*innen im Alter von 16 bis 24 Jahren ist heute mindestens doppelt so hoch wie der nationale Durchschnitt. Im Februar 2022 lag sie bei etwas über 8 %. Jugendarbeitslosigkeit ist in den Vereinigten Staaten seit Jahrzehnten ein anhaltendes und wachsendes Problem, das im Zuge der Rezession in den Jahren 2007 und 2008 den höchsten Stand seit mehr als fünfzig Jahren erreichte.

Jugendliche sind oft nicht in der Lage, Stellen oder Aufgaben zu finden, die ihren Fähigkeiten entsprechen oder die auf ihrer formalen Ausbildung aufbauen. Das US-Beschäftigungssystem tut sich schwer damit, jüngere Generationen mit bezahlten Möglichkeiten in die Arbeitswelt zu integrieren. Unbezahlte Praktika sind insbesondere für junge Menschen üblich, die ein Grundstudium absolvieren, was sowohl die Art der Jugendlichen, die daran teilnehmen können (diejenigen aus Familien mit höherem Einkommen), als auch das Arbeitsfeld, in dem Studierende ein Praktikum absolvieren können (typischerweise Büroarbeit mit höherer Qualifikation), einschränkt. Programme, in denen man Geld verdienen und lernen kann, wie z. B. eine duale Berufsausbildung, sind in den USA nicht im gleichen Umfang verfügbar wie in Europa.

Hinzu kommt, dass viele junge Menschen einen Studienkredit aufnehmen müssen, um eine Hochschule besuchen zu können. Dies erhöht die finanzielle Belastung, die mit dem Besuch der Hochschule und der Suche nach einem Arbeitsplatz nach dem Studium verbunden ist. Darüber hinaus sind Gehälter für Berufseinsteiger*innen häufig nicht hoch genug, um Lebenshaltungskosten zu decken und Studienkreditschulden zu tilgen.

Ähnlich wie die Wirtschaft schwankt auch die Jugendarbeitslosigkeit in den Vereinigten Staaten. Im Allgemeinen sind junge Menschen in den USA aber immer von einer hohen Arbeitslosenquote betroffen. Viele junge Menschen haben weder Arbeit noch suchen sie aktiv nach einer Tätigkeit, da sie in irgendeiner Weise in einer Schule oder in einem Ausbildungsprogramm eingebunden sind. Die nationale Arbeitslosenquote in dieser Gruppe ist oft höher, weil sie meist wenig bis gar keine Erfahrung auf dem Arbeitsmarkt besitzen und somit nicht die notwendigen Fähigkeiten für angebotene Stellen mitbringen.

Aus Kostengründen sind es außerdem häufig neue bzw. junge Mitarbeitende, die als erstes entlassen werden, wenn Personaleinsparungen gemacht werden müssen. Problematisch ist es vor allem dann, wenn junge Menschen aus dem Arbeitsmarkt aussteigen bzw. herausfallen, gleichzeitig aber keine Aus- oder Weiterbildung wahrnehmen, die sie für die Ausübung von Tätigkeiten qualifiziert, die eine alternde und zunehmend in Rente gehende Generation auszuführen nicht mehr in der Lage ist. Das ist vor allem vor dem Hintergrund des starken demografischen Wandels im Land bedeutsam.

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