Heilige Schrift. Heilige Schrift.
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Glaubenspraxis

Sprache der Heiligen Schrift

Im Christentum

Schriftliche Grundlage des christlichen Glaubens ist die Bibel bzw. die Heilige Schrift. Sie besteht aus zwei Büchern, dem Alten Testament (AT) und dem Neuen Testament (NT).

Das Alte Testament (lateinisch testamentum: Bund) umfasst eine Sammlung hebräischer Bücher, die im wesentlichem dem Tanach (der jüdischen Heiligen Schrift) entspricht. Im Neuen Testament geht es im Wesentlichen um das Leben und die Lehre Jesu und die Anfänge des Christentums.

Die Heilige Schrift erschien zunächst in griechischer, danach in lateinischer und zuletzt in deutscher Sprache. Sie ist heute in der jeweiligen Landessprache verfasst.

Im Islam

Der Koran ist in Hocharabisch offenbart worden. Arabisch ist eine semitische Konsonantensprache, in der Vokale nicht niedergeschrieben werden. Die Bedeutung der Worte kann durch die entsprechende Vokalisation (Festlegung der Aussprache des vokallosen Textes durch Striche) entscheidend verändert werden.

Die ersten Koranausgaben waren jedoch ohne Vokalisation und ohne diakritische Zeichen (Zeichen über oder unter einem Buchstaben zur weiteren Unterscheidung). Seit dem 13. Jahrhundert gilt der autorisierte, mit diakritischen Zeichen und Vokalisation versehene und in Kairo gedruckte Text als letztgültige Ausgabe.

Der Koran gilt den Musliminnen und Muslimen als Wort Gottes. Daher hat die Rezitation dieses arabischen Textes eine ganz besondere Bedeutung in der islamischen Religion. Auch nicht-arabische Muslime sprechen die Worte des Korans auf Arabisch.

Die Menschen bemühen sich stets, den Korantext fehlerfrei und auf eine besonders einprägsame Art zu sprechen. Viele gehen auch davon aus, dass das Hören dieser Verse eine heilende Wirkung auf Körper, Geist und Seele hat. Deshalb wird bei der Koranrezitation schweigend zugehört und nichts anderes gesprochen - auch aus Respekt vor dem Buch selbst.

Im Judentum

Der Tanach, die Heilige Schrift des jüdischen Volkes, ist in hebräischer Sprache überliefert. Das schriftliche Hebräisch ist eine Konsonantensprache, in der die Vokale nicht niedergeschrieben werden. In seiner ursprünglichen Form bestand daher auch der biblische Text ausschließlich aus Konsonanten.

Ungefähr im 5. Jahrhundert nach der Zeitrechnung verstärkten sich die Bemühungen um eine vereinheitlichte Form der Punktuation, der Hinzufügung der Vokalzeichen. Etwa im 10. Jahrhundert war dies schließlich abgeschlossen. Die heutige Lesung des Tora-Wochenabschnitts in der Synagoge erfolgt aus einer Pergamentrolle, in der nur die Konsonanten niedergeschrieben sind.

Hebräisch als Sprache des jüdischen Volkes hat insofern eine einigende Wirkung, als dass sie Jüdinnen und Juden die Kommunikation untereinander ermöglicht. Das Abhalten jüdischer Gottesdienste auf Hebräisch weltweit eröffnet jedem Gläubigen die Teilnahme am Gebet.

Religiöse Regeln und Rituale
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